Es war 2018, Montagmorgen, 9 Uhr: die ersten Teilnehmer der Docker-Schulung kommen zur Tür herein - und unser damaliger Dozent muß spontan absagen. Wir Heinleins können viel, doch ein mehrtägiges Docker-Training für Administratoren konnte sich kein Kollege spontan aus dem Ärmel schütteln. Wir steckten also in der Klemme und brauchten dringend, sofortigen und guten Ersatz. Zum Glück ist unser Netzwerk groß genug. Unsere Rettung: André Hirsinger. Er hat uns damals schnell und unkompliziert geholfen, hat den Kurs übernommen und ist seitdem fester Teil unseres Dozenten-Teams. André arbeitet seit mehr als 10 Jahren für die befreundete renommierte Berliner Digitalagentur Neofonie, gibt Schulungen und setzt Kundenprojekte um. Wir haben mit ihm über Docker, seine Schulungsprinzipien und seinen Eindruck von der Heinlein Akademie gesprochen – und vor allem sind wir ihm bis heute dankbar für seinen spontanen Rettungseinsatz. :-)
André kennt die Containervirtualisierungs-Software Docker fast von Beginn an und mit allen anfänglichen Kinderkrankheiten. Das erste Kundenprojekt hat er in seinem Unternehmen bereits im Frühjahr 2015 gestartet – nur knapp ein Jahr, nachdem die Version 1.0 von Docker erschienen ist. Das Neofonie-Team hat ein CMS-System mit dem Adobe Experience Manager (Version 6.0) entwickelt und den Live-Betrieb mit Docker-Containern realisiert. Seitdem beschäftigt sich André mit Docker.
Was hat Dich dazu gebracht, ausgerechnet Docker für euer Projekt einzusetzen?
Ehrlich gesagt, ist ein Kollege auf Docker gestoßen. Neofonie ist bei der Softwareentwicklung eher java-lastig unterwegs. Die notwendigen Anpassungen auf verschiedene Distributionen für das Verpacken und Deployen und auch die Pflege sind mit der Zeit extrem aufwendig. Diesen Overhead wollten wir nicht mehr. Da kam Docker ins Spiel.
Warum sollten sich Admins Deiner Meinung nach mit Docker beschäftigen? Wer ist die Zielgruppe Deiner Schulungen?
Webprojekte werden immer komplexer und die Halbwertszeit der Technologien, die dabei zum Einsatz kommen, werden immer kürzer. Das bedeutet, dass kontinuierlich neue Features und Updates integriert werden müssen. Klassische Softwareentwicklungsprozesse und Vorgehensweisen stoßen dabei an ihre Grenzen. Außerdem spielen Automatisierung und Vereinheitlichung eine wachsende Rolle. Eine Software muss ihren Weg auf einen Server, ins Rechenzentrum oder zum Provider finden und gestartet werden, damit z. B. Webshops oder Portale erfolgreich laufen. Früher lief hier viel händisch, heute automatisch, was natürlich deutlich weniger fehleranfällig ist. Für die Softwareentwicklung ist die Containertechnologie von Docker ein ideales Transportmittel.
Der Kurs ist also auf jeden Fall besonders spannend für alle Admins, die in den Softwareentwicklungsprozess eingebunden sind. Docker kann natürlich noch mehr, aber in der Softwareentwicklung liegen eindeutig die Stärken von Docker und der Benefit ist am größten.
Wie ist Dein Eindruck bisher: Was sind die Stärken der Heinlein Akademie?
Auf jeden Fall der starke Fachbezug der Schulungen. Die Teilnehmenden bekommen echtes, reales Wissen aus der Praxis vermittelt und keine abgehobenen Theorien. Die Agenda der Schulungen ist sehr fundiert. Das Ziel ist nicht, Wissen einfach auswendig zu lernen und quasi abzuhaken, sondern die Praxis wirklich in der Tiefe zu verstehen und die technische Umsetzung selbst auszuprobieren. Es geht um Analyse und darum, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen. Das dazu notwendige Know-how ist an der Heinlein Akademie auf jeden Fall vorhanden.
Was erwartet die Teilnehmenden in Deinen Schulungen? Was ist Dir als Dozent wichtig?
Ich erfrage zu Beginn natürlich immer die Erwartungen und den Wissensstand in der Runde. Aber grundsätzlich gilt: Meine Schulungen haben Workshop-Format. Für mich ist ein Kurs erfolgreich, wenn die Teilnehmenden selbst in die Tasten greifen. Für den Lerneffekt ist es ideal, wenn z. B. Fehlermeldungen entstehen und man dann im Kurs gemeinsam nachdenkt: Wo könnte das Problem liegen? Gut funktioniert auch, wenn die Teilnehmenden Problemstellungen aus ihren Unternehmensumfeldern mitbringen. Die lösen wir dann gemeinsam in der Gruppe – natürlich auf einem allgemeinen, abstrakten Level. Wenn wir an ganz konkreten Problemstellungen arbeiten, spüre ich immer, wie die Beteiligung wächst. Das Interesse ist dann besonders hoch und echt. Um das zu erreichen, arbeite ich immer mit einem Versuchsaufbau – also sozusagen am lebenden Objekt. Die Systeme und die gesamte Infrastruktur werden dazu natürlich vollständig bereitgestellt.
Mein Motto ist: Ich schrecke bewusst vor nichts zurück. Wir probieren alles spontan aus und wenn etwas kaputt geht, wird es repariert - geht nicht, gibt`s nicht. Eine tolle Erfahrung ist immer, wenn sogar am letzten Kurstag vor dem Wochenende keiner früher Schluss machen will – wenn also quasi die Reinigungskraft den Kurs beendet und niemand vorher die Uhrzeit realisiert hat. Das kommt schon mal vor.
Als Dozent ist es natürlich wichtig, selbst immer auf dem neuesten Stand zu sein. Wie hältst Du Dich selbst Up-to-date?
Schulungen halten und Wissen vermitteln ist nur ein kleiner Teil meiner Arbeit. Insofern lerne ich viel bei meinen täglichen Aufgaben. Es ändert sich etwas, man googelt, tauscht sich mit Kolleg*innen aus. Ein riesiger Vorteil ist außerdem, dass Neofonie selbst Forschung betreibt. Auch durch den engen Kontakt zu Studenten und zur Uni Berlin bekommt man ständig neuestes Wissen und neue Perspektiven. Wir beschäftigen uns z. B. auch mit Zukunftstrends wie KI, Clustering oder Semantischer Suche.
Lieber André, vielen Dank für das Gespräch und Deine Zeit. Wir freuen uns sehr, dass Du Teil unseres Dozenten-Teams bist :-)
Die nächsten Schulungstermine mit André Hirsinger:
Docker - Container Engine Plattform und Orchestrierung:
31.05.21 - 02.06.21
13.09.21 - 15.09.21
13.12.21 – 15.12.21
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